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Digitale Serialität: Serielle Ästhetik und Praxis des digitalen Spiels

Teilprojekt 12

Das TP untersucht die Serialität digitaler Spiele und Spielkulturen – ihre ästhetischen Formen und kulturellen Praktiken – vor dem Hintergrund allgemeiner medialer und sozio-kultureller Transformationen im Zuge der Digitalisierung der populären Medienkultur. Serialität ist eine zentrale und vielschichtige, in der bisherigen Forschung jedoch weitgehend unterbelichtete Dimension populärer Computer- und Videospiele. Sie kommt nicht nur in explizit seriell markierten Spielen (etwa: Sequels, Prequels, Remakes und anderen Fortsetzungen) zum Ausdruck, sondern manifestiert sich auch innerhalb von Spielen (etwa in Gestalt von "Levels" oder "Welten") sowie auf der Ebene transmedialer Beziehungen zwischen Spielen und anderen Medien (z.B. Comic, Film oder Fernsehen). Gerade mit Blick auf Prozesse der Vergleichzeitigung, die im Zeitalter der Digitalisierung und der aktuellen Medienkonvergenz die zeitlichen Dimensionen und Entwicklungslogiken der vordigitalen Serialität herausfordern (z.B. weil ehemals sukzessiv erscheinende Serienteile nun zum sofortigen, wiederholten und nicht-linearen Konsum bereit stehen), bieten sich Computerspiele für die beispielhafte Analyse einer spezifisch digitalen Art von Serialität an.

Das TP befasst sich mit Serialisierungsprozessen in Spielen und Spielserien und fragt danach, wie diese Prozesse mit den digitalitätsbedingten Umgestaltungen zeitlich-seriell strukturierter Erfahrungen und Selbstbeschreibungen historisch situierter Akteure zusammenhängen. Diese Umgestaltungen reichen von den mikrotemporalen Begegnungen individueller Spieler mit der (nur noch technisch messbaren) Geschwindigkeit algorith-mischer Berechnungsverfahren bis hin zu der kollektiven Verhandlung politischer, kultureller und sozialer Identitäten. Um dieser Vielschichtigkeit gerecht zu werden, verfolgt das TP einen dezidiert fächerübergreifenden Ansatz, der medienästhetisch-medienphilosophische mit kulturhistorisch-amerikanistischen Perspektiven kombiniert. Die Serialität digitaler Spiele wird von den beiden Antragstellern einerseits textnah und ästhetisch-formal, andererseits im erweiterten Kontext ihrer Einbindung in die Spiel- und Populärkultur untersucht.


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