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Alltagsintegration und soziale Positionierung von Heft- und Fernsehserien

Teilprojekt 6

Das TP untersucht Muster der Einbindung von Serien-Rezeption in Alltagspraxen, Fanszenen und andere alltagsnahe Handlungsfelder. Dabei gilt dem Zeichencharakter von Objekten und Praktiken populärer Serialität besondere Aufmerksamkeit: Inwieweit sind Handlungen und Sachen Indikatoren für 'Geschmack'? Wie werden sie als symbolische Mittel der sozialen Positionierung genutzt?

Im Rahmen ethnographischer Erfassung fragen wir nach den Positionierungsdynamiken des alltagseingebundenen Erlebens von und Umgangs mit populären Serien. Dazu werden zwei Fallstudien – zu einer Romanheftserie (Perry Rhodan) und zu einer TV-Reihe (Tatort) – vergleichend kombiniert. Das TP untersucht Praktizierung, Inszenierung, Wahrnehmung und Bewertung von Serialität durch die beteiligten Akteure. Es vergleicht systematisch: Wie werden die genannten Serien genutzt, in Kombination mit welchen anderen Kulturangeboten und in welchen Kontexten? Wie beziehen sich unterschiedliche Typen von Nutzern auf die unterschiedlichen Serialitätsformen der Produkte und wie bauen sie sie in den Alltag ein? Welche praktischen und diskursiven (De-)Legitimierungsstrategien werden verfolgt? Wie ist Serialität mit Institutionalisierung und Kanonisierung (Leser- und Zuschauergruppen, Fankultur) verknüpft?

Im Gesamt der Forschergruppe erhellt das TP Serialität als eine soziale Praxis, die in differenten kulturellen Feldern unterschiedliche Gestalt annimmt. Zugleich schafft das TP Aufschluss über Aspekte der sozialen und kulturellen Distinktion durch individuelle Seriennutzung bzw. durch Handeln in serienbezogenen Szenen.


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